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Schon bald drohen Schließungen vieler Spielhallen aufgrund von neuen Mindestabstandsregelungen von Spielhallen untereinander. Diese Regelungen wurden in den Landesspielhallengesetzen definiert mit dem Ziel, die Prävention zu verbessern. Doch Experten und Bevölkerung zweifeln am Effekt dieser Maßnahmen. Die Schließungen könnten problematisches Spielverhalten durch Ausweichbewegungen in nicht kontrollierbare und illegale Bereiche verschärfen.

Das Glücksspielbarometer 03/2016 zeigt deutlich, dass die Bundesbürger die drohende Schließung von staatlich konzessionierten Spielhallen für eine übertriebene Maßnahme mit negativem Effekt halten. Laut einer repräsentativen Online-Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern im September 2016 im Rahmen des Glücksspielbarometers sind sich 85 % der Befragten sicher, dass „die meisten Spieler trotzdem immer einen Weg finden, um zu spielen“. Sogar 88 % befürchten, dass die Spielgäste bei Schließungen in illegale Angebote und ins Internet ausweichen könnten.

Die Mehrheit der Befragten schreibt den bereits bestehenden Schutzmaßnahmen und Hilfsangeboten in Spielhallen eine weitaus bessere Wirkung zu als der Schließung von Spielhallen: 77 % sind der Meinung, dass Schutzmaßnahmen und Hilfsangebote wie die Aktion www.spiel-bewusst.de oder psychologische Präventionsberater vor Ort effektiv helfen, problematisches Spielverhalten zu verhindern.

Die Vermutung, dass Spielhallenschließungen zu Ausweichverhalten führen würden, bestätigte sich bei der Spielgast-Befragung. Ein Großteil der befragten Spielgäste gab an, dass sie in eine andere Spielhalle gehen würden, wenn die eigene „Stamm-Spielhalle“ schließen müsste (72 %). 30 % der Spielgäste würden dann verstärkt Glücksspiele und Geldgewinnspiele im Internet nutzen, obwohl diese größtenteils illegal sind.

Für das Glücksspielbarometer wurden von der Smartcon GmbH in Mainz im Auftrag der LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH im September 2016 insgesamt 1000 Online-Interviews geführt. Die Stichprobe war repräsentativ für die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik. Zusätzlich wurde eine Spielgast-Befragung mit 61 Gästen durchgeführt.

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